Freitag, 7. Juli 2017

Abschlussstatistik

Statistik

WasWertBemerkung

Reise-Eckdaten

Gesamte Reisedauer
20 Tage
16.06.-05.07.
- davon An-/Abreise
2 Tage
- davon Fahrtage
15 Tage
- davon Pausentage
3 Tage
ein Tag Östersund (Repararatur)
zwei Tage Gällivare (1. Tag geplant, 2. Tag weiter Schlechtwetter)

Fahrtdaten Rad

- Gesamtstrecke1.401,14 kminkl. Kurzstrecken
Höhenmeterbarometrisch mit Sigma MC 2.0 gemessen,
grobe Fehler (Wetterumschwung) korrigiert
- hoch9.170 hm
- runter9.519 hm

längste Etappe144,41 km29.06. Nähe Karesuando - Kautokeino
Königsetappe
74,19 km
1.313 hm↑
1.320 hm↓
02.07. Honningsvåg - Nordkap und retour
(zzgl. Alta Camping zum Busbahnhof)

Übernachtungen

Zelt (wild)
3 Nächte
Zelt Campingplatz
7 Nächte
930 SEK, 300 NOK
Hütte Campingplatz
2 Nächte
350 SEK, 300 NOK 
Vandrarhem
4 Nächte
500 SEK, 1.000 NOK
Sonstiges
3 Nächte
Bus (Hinreise)
Pilgerhütte
Taxihäuschen (Flughafen Alta)

Fahrtkosten

Hinreise
204,00 EUR
Bus (Rucksackreisen) Münster - Idre
Rückreise
246,00 EUR
32,00 EUR
Flugzeug (SAS) Alta - Tromsø - Oslo - Amsterdam
Bahn Schipol - Enschede
Inlandsbanan
935,00 SEK
Meselefors Camping - Jokkmokk
Bus 
770,00 NOK
Alta - Honningsvåg - Olderfjord

Verpflegung

Grundnahrungsmittel
ca. 10,00 Euro/Tag
gerechnet bei 18 Tagen
Restaurant / Cafe
236 SEK
98 NOK


Gesamtkosten

Damit ergeben sich Gesamtkosten von ca. 1.200 Euro (Kurse: SEK: 9,7, NOK: 9,5)

Mittwoch, 5. Juli 2017

Tagesbericht 05.07.2017

Tagesstatistik

Fahrtstrecke


ZwischenzielKilometerHöhenmeter ↑Höhenmeter ↓
45↑ 68↓ 64


Wetterdaten



Wert
Temperatur min6°C in Alta
Temperatur max24°C in Amsterdam
Windrichtung
Windstärkebeim Radeln nahezu windstill
Bewölkungbeim Radeln heiter, aber dunkel



Bericht

Morgens um 5:00 Uhr aufgewacht, Schlafsack gepackt und in den gerade geöffneten Flughafen rein gegangen. Nun klappte das Einchecken und Gepäckaufgeben problemlos.
"Meine" 737 in Alta

Start in Alta gegen 07:35 Uhr

Leider so gut wie keine Bodensicht
Über Tromsø ging es nach ca. vier Stunden Aufenthalt weiter nach Oslo.

Startbahn in Tromsø

Für den Flug hatte ich ein SAS Plus - Ticket gebucht. Der Aufpreis hierfür ist geringer, als wenn ich das Gepäck zum SAS-Go-Ticket zusätzlich hinzu gebucht hätte. Das ist der primär monetäre Aspekt bei der Buchung gewesen.
Zusätzlich konnte ich bei allen Flügen einen Fensterplatz in der vordersten Reihe mit schöner Beinfreiheit reservieren, bekam auf jedem Flug eine kleine Mahlzeit (Brötchen, Salat mit Kartoffeln und Lachs, incl. Getränk) und das beste aus meiner Sicht, freien Zugang zu den SAS-Lounges in Tromsø (Cafe-Lounge, mit Kalt-/Warm-Getränken, Keksen, morgens warme Haferflocken) und Oslo (Getränke inkl. Wein und Bier, Suppe, Salatbuffet, Brot, ...).

In Oslo: Der letzte Flieger nach Amsterdam

16:00 Uhr in Oslo, die Verpackung hält
Um 18:25 Uhr in Amsterdam gelandet, zuerst einmal der lange Fußmarsch bis zur Gepäckhalle. Gegen 19:00 Uhr lag dann meine Gepäcktasche unversehrt auf dem Gepäckband.
Nun noch  drei Bänder nach links gehen, wo das Sperrgepäck ankommt und auf das Rad warten. Dieses kam dann auch eine Viertelstunde später. Erste Sichtkontrolle, alles OK.
Also Messer raus und das Rad ausgepackt und anschließend wieder fahrtüchtig gemacht. das vordere Schutzblech ist ganz leicht verbogen und die Lampe strahlt etwas nach links, nichts, was sich zuhause nicht schnell beheben ließe.
Jetzt durch den Flughafen zum Bahnhof gerollt. Mit freundlicher Unterstützung ein Ticket bis Enschede bekommen. Nächste Verbindung 19:05 Uhr: IC mit einmaligen Umstieg (2 Min. Umstieg in Amersfort) nach Enschede. Am Bahnsteig dann kurz vor Abfahrt die Durchsage, 5 Minuten Verspätung. In der Bahn-App gecheckt, 19:34 Uhr durchgehende Verbindung bis Enschede. Dann aber keinen Anschluss mehr Richtung Deutschland.
So saß ich dann im holländischen IC, fuhr nach Enschede und wunderte mich unterwegs schon, dass es so früh dunkel wurde.
In Enschede begann dann kurz vor 23:00 Uhr die letzte Etappe, die mich via Ochtrup, Zwischenstopp mit Cola beim Restaurant zur goldenen Möwe nach Hause brachte, wo ich um 0:57 Uhr ankam. In unserem Flachland war das zum Abschluss ein Schnitt von 23 km/h mit vollem Gepäck.

-- Ende der Radreise 2017 --


Ungefähre Strecke:


Dienstag, 4. Juli 2017

Tagesbericht 04.07.2017

Tagesstatistik

Fahrtstrecke


ZwischenzielKilometerHöhenmeter ↑Höhenmeter ↓
14↑ 143↓ 151


Wetterdaten



Wert
Temperatur min
Temperatur max
Windrichtung
Windstärke
Bewölkung



Bericht

Nun geht die Reise langsam zu Ende.
Morgens habe ich es gemütlich angehen lassen, da ja eh genug Regen angesagt war.
Nach dem Aufstehen erst einmal in den Aufenthaltsraum und dort das Blog aktualisiert.
Da es draußen aufgehört hatte zu regnen, das Zelt provisorisch trocken gewischt und abgebaut. Das Außenzelt zum Trocknen auf zwei Stühle gelegt, den Rest eingepackt und dann ab in den Frühstücksraum. Bestandsaufnahme, was habe ich denn für heute noch? Knäckebrot, Butter, Honig, Skinkost, Salami, Cappucino und Nescafe. Na, für morgens und abends sollte das reichen. Mittags schauen wir mal.
Nachdem ich das Außenzelt immer noch ein wenig nass eingepackt habe, bin ich nochmals nach Alta rein gefahren.
Da es zwischenzeitlich mal wieder eine kleine Regenpause gab, habe ich die Gelegenheit genutzt, noch ein paar Bilder zu knipsen.
noch mal die Nordlys-Kathedralen

Die Haupteinkaufsstraße, rechts das ALFI-Einkaufszentrum

Ruhebänke in Schiffsform
 Mein Rad konnte ich regengeschützt abstellen. Ich habe dann das ALFI-Einkaufszentrum besucht. Hier sind von H&M, Claas Ohlen bis hin zu kleinen Butiken, Drogerien, Apotheken und nicht zuletzt mehreren Bistros/Restaurants alle möglichen Geschäfte vertreten. Das Parkhaus verfügt sogar über 300 beheizte Parkplätze, im Winter wohl nicht zu unterschätzen.
Bei den Restaurants verging mir allerdings erwartungsgemäß der Appetit. 15 Euro für einen Burger und ab ca. 25 Euro für ein normales Mittagessen war ich nicht bereit auszugeben.
In der Pizzeria wurde ich dann doch noch fündig. 10 Euro für eine große Schinkenpizza ist zwar immer noch deutlich teurer als bei uns, aber zusammen mit einem großen kostenfreien Glas Wasser wohl die beste Alternative. Also schön reingesetzt, gegessen, ein bisschen Wimbledon auf Eurosport geschaut und im kostenfreien WLAN gesurft, wie denn wohl morgen das Wetter in Amsterdam und Rheine ist und ob es noch eine Zugverbindung bis Rheine gibt. Ergebnis: Wetter gut, Zugverbindung kann klappen, wird aber recht eng.
Die nächste halbwegs trockene Phase abgepasst und rüber zu Biltema, einem Laden mit Auto- , Baumarkt- und Freizeitartikeln. Hier hatte ich am Samstag bereits Luftpolsterfolie (10*1m) gefunden.
Mit der zusammengeklappten Rolle auf dem Gepäckträger bin ich dann nachmittags Richtung Flughafen gefahren. Idee: Bordkarte holen, Fahrrad und Gepäck einchecken und dann mit dem Bus Richtung Alta Museum fahren, spät abends zurück und die Nacht am Flughafen verbringen.
Mein Gepäck hatte ich schon so umgepackt, dass der Schlafsack mit den Wechselklamotten für den Rückflug und die Lenkertasche in einen Backroller passten. Die restlichen Taschen passen locker in die mitgeführte Gewebetasche.
Blick auf den Flughafen
Im Flughafen angekommen, habe ich zuerst am Schalter nachgefragt, ob ich schon einchecken kann. Kein Problem, war die Antwort. Also frisch ans Werk. Da ich ja den genzen Nachmittag Zeit hatte, habe ich es entsprechend gemütlich angehen lassen und einzelne Schritte auch dokumentiert. Nun ja, auch als Beweisfotos im Hinblick darauf, wenn beim Transport etwas passiert.
So wurde dann aus dem Reiserad...

... mit 10m Luftpolsterfolie und Ducktape ...

... ein flugtaugliches Gepäckstück.
Im Hintergrund links die Gewebetasche mit den Back-/Frontrollern
Und nun begann der Spass. Nein, die Art der Verpackung wurde nicht kritisiert. Als ich mit meinen Teilen zum Schalter kam und einchecken wollte, hieß es, die Bordkarte kann ich gerne bekommen. Das Gepäck kann aber erst morgen früh eingecheckt werden.
Da stand ich nun, also nix mit Museum. Zum Glück hatte ich mittags gut gegessen. Die restlichen vier Scheiben Knäcke mit Beilagen reichen wohl bis morgen früh. Im Flughafen selbst gibt es vor der Sicherheitskontrolle keine Möglichkeit einzukaufen.
Also ein bequemes Plätzchen gesucht, das Tablet raus und erst einmal in Ruhe lesen.
Zwischendrin noch ein Gespräch mit einem "Möchte-Gern"-Reiseradler geführt. Möchte-Gern ist in keinem Fall abwertend gemeint. Der Kollege war Sonntag in Alta gelandet und wartete Dienstag immer noch auf sein Fahrrad und Zelt. Shit happens.
Abends starteten und landeten noch mehrere Flieger. Einer in München gestarteten Gruppe fehlten auch zwei oder drei Koffer. Alle waren mit SAS geflogen.
Also noch einmal meine Tasche aufgemacht und in jeden Back-/Frontroller einen zusätzlichen Zettel mit Name und Telefonnummer reingelegt. Besser ist besser.
Kurz vor Mitternacht schloss der Flughafen. Ein Mitarbeiter der Security hatte mir das schon früher gesagt. Als Möglichkeiten zum Übernachten empfahl er mir das Taxihäuschen vor dem Gebäude. Ringsum geschlossen verglast, mit Dach und Türen und, wenn nötig zwei Wärmestrahlern (Zeitschaltuhr für max. 60 Minuten). Etwa 600m entfernt gäbe es auch noch eine Tankstelle, die rund um die Uhr geöffnet hätte.
Nach Rücksprache konnte ich mein Rad im (abgeschlossenen) Flughafen lassen. Mein Gepäck musste mit raus. Ich habe dann im Taxihäuschen meinen Schlafsack auf die Bank gelegt, mich hinein und mehr oder weniger gemütlich die Zeit bis fünf Uhr geschlafen, bis der Flughafen wieder öffnete.



Montag, 3. Juli 2017

Tagesbericht 03.07.2017: Olderfjord - Alta

Tagesstatistik

Fahrtstrecke


ZwischenzielKilometerHöhenmeter ↑Höhenmeter ↓
Honnigsvåg3,9↑ 104↓ 100
114,85↑ 1004↓ 993


Wetterdaten



Wert
Temperatur min14°C
Temperatur max16°C
Windrichtungnördlich
Windstärkemeist schwacht
Bewölkungje näher an Alta, desto mehr Wolken, aber bis 19:00 Uhr trocken



Bericht






Morgens um 08:00 Uhr ausgiebig gefrühstückt. Da mein Bus erst gegen 12:20 Uhr abfuhr, noch mal geduscht, etwas gelesen und anschließend in den Ort (Honningsvåg) gerollt.





In der Touristeninformation noch mal kostenfreies WLAN. Also schnell Wettervorhersage für Olderfjord und Alta für heute sowie Amsterdam und Rheine für Mittwochabend gecheckt.
Und ein paar Bilder abfotografiert.





Dann mit dem Bus bis Olderfjord gefahren.



Mit mir fuhr ein Holländer, der gestern nach exakt fünf Monaten am Nordkap angekommen war. Wieder ein Wanderer, diesmal aber mit Einachser, den er hinter sich herzog. In Olderfjord stieg auch er aus. Für ihn geht es jetzt nach Kirkenes, dann die finnisch-russische Grenze nach Helsinki und über die baltischen Staaten nach Polen. Von dort aus "immer genau nach Westen" Richtung Groningen. Geplante Ankunft, irgendwann im Winter.
Na gut, soweit geht es für mich heute nicht. Ich habe mich entschieden, ab Olderfjord bis Alta zurück zu radeln. Gestern im Bus kam mir die Strecke, wenn erst einmal der Anstieg auf das Fjell geschafft ist, nicht so hügelig vor. Es wurden dann doch noch knapp 1.000hm. Im Vergleich zum Nordkap aber wirklich nicht so steil, halt auf dem Fjell ein ewiges Auf und Ab. Da das Wetter bedeckt war und die Wolken drohten, habe ich leider keine Fotos gemacht. Nach den Bedingungen gestern war mir einfach nicht danach. Apropos gestern. Meine Beine waren gerade zu Anfang doch noch schön schwer. Mit der Zeit wurde es besser.
In Alta habe ich mich erst einmal nach Luftpolsterfolie umgeschaut, damit ich die wichtigsten Teile des Rades (Licht, Brems-Brinkum/Schaltgriffe, Schaltwerk und Kette) wenigstens etwas polstern kann. Bei Biltema vis-a-vis vom Busbahnhof wurde ich fündig. 1*10m für etwa 80NOK. Da bleibt auch für das restliche Rad noch genug über. Da die Rolle zwar sehr leicht, aber halt auch 1m breit ist, werde ich sie erst morgen kaufen, wenn ich zum Flughafen fahre.
Jetzt bin ich wieder auf dem Campingplatz von Vorgestern und habe fast an der gleichen Stelle mein Zelt aufgebaut.
Solange es noch trocken bleibt, werde ich mal probeweise die Packtasche so umpacken, wie ich es für die Rückreise brauche. Also ein Backroller halbvoll, die Lenkertasche darin, und den Rest so verteilt, dass alle Taschen gleich voll sind und gut in die Gewebe Tasche passen. 
In meinem Küchen-Frontroller bekomme ich noch richtig Platz. Zwei Gaskartuschen darf ich nicht im Flieger mitnehmen, den Rest von Bulgur und die feuchten Tücher lasse ich auch am Campingplatz zurück. Dann sollte sich alles gut verteilen lassen.

So, dass war nun der vorläufig letzte Radreisetag.

Je nach Wetterlage mache ich morgen einen Alta-City-Tag oder fahre noch etwas durch die Gegend. Zum Flughafen sind es nur etwa 20km vom Campingplatz aus.

Sonntag, 2. Juli 2017

Tagesbericht 02.07.2017: Königsetappe Nordkap

Tagesstatistik

Fahrtstrecke


ZwischenzielKilometerHöhenmeter ↑Höhenmeter ↓
Alta5,4↑ 78↓ 97
Nordkap69,5↑ 1235↓ 1233


Wetterdaten



Wert
Temperatur min14° abends
Temperatur max31° Sonne Windschatten
20°-25° unterwegs
Windrichtung
Windstärkeschwach, gegen Abend stärker
Bewölkungin Honnigsvåg sonnig, zum Kap hin wolkiger bis bedeckt



Bericht

Der Wetterbericht​ für Montag Nachmittag und vor allem Dienstag sieht für Alta überwiegend Regen und deutlich niedrigere Temperaturen voraus. Auch für Olderfjord und Honningsvåg ist heute der letzte gute Tag.
Also die Entscheidung getroffen, bis Honningsvåg den Bus zu nehmen und je nach Wetterlage am Montag vielleicht von Olderfjord nach Alta zurück zu radeln.
Den Wecker um 07:00 Uhr brauchte ich nicht. Um 07:00 Uhr war bereits das Zelt abgebaut und ich in der Küche beim Zubereiten des Frühstücks.
Um kurz nach 08:00 Uhr habe ich mich dann auf den Weg zum Busbahnhof nach Alta gemacht.
Unterwegs festgestellt, dass ich vergessen hatte, die Trinkflaschen wieder aufzufüllen. Na gut, in Honningsvåg ist wohl auch schon die Erfindung des Wasserhahns angekommen. Beim Bergabfahren machte es auf einmal plumps. Die Cola-Flasche, die mir seit Deutschland so gute Dienste geleistet hatte, fiel (a) aus der Halterung und geriet (b) unter mein Hinterrad. Dieses blieb Sieger und die Flasche war kaputt.
Mit nur einer Flasche von Honningsvåg zum Nordkap bei den heutigen Temperaturen? Geht gar nicht, allerdings haben sonntags die Geschäfte in Norwegen geschlossen. Die Esso-Tankstelle war aber offen. Eine Ersatz-Cola gab's auch. Der Liter für umgerechnet ca. 4€.
Der Bus kam dann pünktlich um 09:00 Uhr an und die Fahrt begann. Zuerst am Flughafen vorbei und dann über Olderfjord nah Honningsvåg. Unterwegs konnte man sehr gut erkennen, dass der Winter schneereich und sehr lang war. Die Birken standen zum Teil noch im Schnee und bekamen erst ihre Blätter, der Bach/Fluss neben der Straße war ziemlich voll und reißend.
Im folgenden ein paar Eindrücke von der Busfahrt.








In Honningsvåg dann schnell das Rad gepackt und eine Möglichkeit gesucht, die Flaschen aufzufüllen. Die Cola und Schokolade hatte ich in der letzten halben Stunde vor der Ankunft jeweils zur Hälfte verzehrt, damit beim Start direkt genügend Körner zur Verfügung stehen.
Aoropos letzte halbe Stunde. Diese führte durch mehrere Tunnel mit der Krönung 6,8km Nordkapptunnelen. Ich bin nach der Fahrt froh, mich gegen die Durchfahrt mit dem Rad entschieden zu haben. Spaß sieht bestimmt anders aus. Alleine die Lautstärke, die selbst im Bus noch zu hören war, gepaart mit der Nässe und der Steigung, das muss ich nicht haben, wenn es sich vermeiden lässt.
Der Busfahrer meinte unterwegs noch, dass wir den Anschluss zum Nordkap in Honningsvåg wohl noch bekommen würden und meinte, mit voll bepacktem Reiserad wäre der Weg wohl viel zu steil. Ich habe mich aber nicht verführen lassen und wie oben beschrieben, das Rad gepackt.
Vor der Abfahr noch ein paar Bilder aus Honningsvåg .
Die Nordnorge war an diesem Tag noch auf der nach Norden gehenden Route unterwegs.





Auf der ersten Mini-Steigung überholten mich drei unbepackte Rennradfahrer. 
Definitiv nicht meine Geschwindigkeitsklasse.
Ansonsten verliefen die ersten acht Kilometer nahezu flach am Wasser entlang. Wenn da nur nicht dieses warme, sonnige Wetter gewesen wäre, das zu so vielen Fotostopps führte.



















Ich habe sogar die Lenkertasche umgepackt, um das 70-300er-Teleobjektiv immer schnell griffbereit zu haben.
Nach 8km kam dann die erste richtige Steigung. Angekündigt mit 9%. Die gab es dann auch auf längeren Passagen mit kleinen Erholungsstücken von 4-6%.





Insgesamt 235hm auf den nächsten 3,5km. Danach gemächlicher mit max. 4% bis ca. Kilometer 13. Oben angekommen, habe ich erst einmal die Regenjacke übergezogen.




Ganz im Hintergrund auf dem Plateau ist das Nordkap zum ersten Mal zu erahnen

In der Steigung gab es kaum Wind, dafür Sonne bei 26°C. Folglich war ich durchgeschwitzt.
Die folgende Abfahrt ging es in der Spitze mit über 60km/h runter, um danach wieder mit max. 9% hochzugehen. 
Da sieht man wenigstens gleich, was einen erwartet

Nordkapp, gleich da ?!?

Da fehlen nur noch ein paar Hügelchen



GESCHAFFT!

wie man links sieht, aber nicht alleine

Mit allen Fotostopps habe ich für die knapp 35km gut drei Stunden gebraucht.
Und dann war ich da.  In der Ferne hatte ich das Kap schon nach dem ersten Anstieg gesehen, doch nun kam ich immer näher. Beim Kassenhäuschen vor dem Parkplatz wurde ich durchgewunken, als Fahrradfahrer gibt es freien Eintritt.
Den bekam vor mir auch ein junger dänischer Wanderer, der vor drei Monaten in Kap Lindesnes gestartet ist. Für die Nicht-Norwegen-Kenner. Kap Lindesnes ist der südlichste Punkt Norwegens.

Mein Rad war vollbepackt da ...


... und ich auch! Im kurzen Trikot bei über 20°C

Am Globus, dem meistfotografierten Motiv am Nordkap traf ich ihn wieder. Wir haben uns längere Zeit unterhalten. Ganz spontan habe ich meinen aus Deutschland mitgebrachten Prosecco mit ihm brüderlich geteilt. Gegen diese Wanderleistung habe ich nur etwas mehr als einen Wochenendeausflug gemacht.


Am Nordkap blies dann doch ein stärkerer Wind, so dass ich mich ins Gebäude verzog. Schnell einen Rundgang gemacht, 
Nachgestellte Szene der Entdeckung/Benennung des Felsens als "North Cape" im 16. Jahrhundert.


Die Halle des Lichtes

ein paar Karten geschrieben, Souvenirs gekauft (musste sein!), den Panoramafilm mit, wie ich finde, faszinierenden Aufnahmen geschaut und nach was Essbarem Ausschau gehalten. Dabei blieb es auch. Umgerechnet 4€ für einen Kaffee (ohne Refill-Prinzip!) und 6€ für ein Stück Torte war mir zu viel. Also aus der Packtasche zwei Schnitten und die Tube skinkost (Streichkäse mit Schinken) geholt, die verdünnte Cola dazu und fertig war die Mahlzeit.
Nun war es schon nach 18:00 Uhr. Also Zeit für den Rückweg. Auf diesem habe ich keine Stopps eingelegt.
Kurz vor 21:00 Uhr kam ich in Honnigsvåg am Vandrarhem an. Da ich ehrlich vollkommen platt war und eine Dusche und ein Bett wollte, habe ich mich dort einquartiert.
Der Preis ließ mich kurz überlegen. 600NOK ist das mit Abstand teuerste auf dieser Reise. Dafür mit Bettwäsche und Frühstücksbuffet und einem großen Fernsehraum, wo ich mit einem weiteren Deutschen die zweite Halbzeit des Confed-Finales geschaut habe. Es kam, wie es kommen musste. Immer, wenn ich in Skandinavien Fußball schaue, gewinnt Deutschland. 
Nun liege ich frisch geduscht und abgefüttert im Bett, schreibe die Erlebnisse des Tages auf und freue mich schon auf das Frühstücksbuffet.

Nachtrag: Warum Königsetappe?
Zum Einen, Ziel erreicht, zum Anderen, mit über 1.200 hm kann man so manchen Alpenpass bezwingen.
Sollte ich allerdings Mal wirklich auf die Idee kommen, dann nur mit dem Silbermond-Motto ("Leichtes Gepäck").

Ungefähre Route: