Freitag, 30. Juni 2017

Tagesbericht 30.06.2017: Kautokeino - Suolovuopmi fjellstua

Tagesstatistik

Fahrtstrecke


ZwischenzielKilometerHöhenmeter ↑Höhenmeter ↓

82,53↑ 608↓ 546


Wetterdaten



Wert
Temperatur min17°C
Temperatur max23°C
Windrichtungdrehend von S auf NW
Windstärkeschwach, dann stärker werdend.
Bewölkungüberwiegend sonnig



Bericht

Heute erst um 12:30 Uhr losgefahren. Vorher lang geschlafen, ausgiebig gefrühstückt und geduscht und dann bei bestem Wetter in Ruhe gepackt.
Der Wind kam von hinten, Herz was willst du mehr.




Die Strecke bis Alta (133km) ist zwar ambitioniert, aber mal sehen. Geplant ist jedenfalls eine wilde Übernachtung unterwegs.
In Kautokeino am Supermarkt vorbeigefahren, so dringend brauche ich nichts. Fehlentscheidung!
Dafür an der Tankstelle den Luftdruck überprüft und wieder auf knapp unter 6bar erhöht. Beide Reifen haben gut 1bar auf den vergangenen knapp 900km seit Östersund verloren. Den Unterschied habe ich sofort bemerkt, die Stöße kamen stärker durch, aber vor allem der Rollwiderstand war um Längen besser.


Hier stand die Entscheidung fest. Ich fahre geradeaus nach Alta und nicht rechts über Karasjok und Lakselv nach Olderfjord.


Nach 47km kam an einem Wasserfall ein Parkplatz mit WC-Häuschen und Tischen/Bänken. Dort Mittagspause gemacht und dabei den Wasserfall fotografiert.


Der nächste Parkplatz war für 23km später angekündigt.
So doll war dieser aber nicht und für meinen Geschmack auch noch zu weit von Alta entfernt.
Mittlerweile waren meine Wasservorräte auf unter 1l geschrumpft. Aufgrund der gerade erst beendeten Schneeschmelze und des Regens der vergangenen Tage kam ich irgendwie an keinen See/Bach ran, um die Flaschen aufzufüllen. Zum perfekten Vergnügen gesellte sich nun noch ein strammer Gegenwind dazu.




Passend kam nach insgesamt 80km das Schild "Suolovuopmi fjellstue". Hier konnte ich zwar nicht zelten, aber Zimmer waren frei, und es gab für 27NOK ein Eis am Stiel (Art Magnum, mit Lakritzgeschmack in der Mitte).
Duschen, essen, kurz zuhause melden und schon um 21:30 Uhr war Nachtruhe angesagt.

Donnerstag, 29. Juni 2017

Tagesbericht 29.06.2017: Nähe Karesuando - Hetta - Grenze FI/NO - Kautokeino

Tagesstatistik

Fahrtstrecke


ZwischenzielKilometerHöhenmeter ↑Höhenmeter ↓
144,41↑ 749↓ 777


Wetterdaten



Wert
Temperatur min9°C abends im Regen
Temperatur max20°C in der Sonne
Windrichtungwechselnd SW bis N
Windstärkemeist schwach
Bewölkungvon sonnig bis Platzregen



Bericht

Erstens kommt es anders...
Hurra: Wetterbericht gut, Windrichtung vorwiegend von Süd.
Moment Mal, nach super, die ersten 37km gehen wohin? Nach Süden. Danach wird aber alles besser. So dachte ich beim Einschlafen. Aufgeweckt wurde ich von leichtem Prasseln um 07:00 Uhr. Regen? Ja, aber doch nur ein Schauer. Also nochmals Schlafsack hochgezogen und weiter geschlafen. Gegen 08:30 Uhr Sonnenstrahlen auf dem Zelt, das auch schon wieder ziemlich trocken war. Also aufstehen und abbauen. 




Alles aus dem Inneren schön verpackt (Schlafsack, Inlett, Isomatte,Lenkertasche gepackt, umgezogen etc.) und draußen am Rad festgemacht bzw. in den leeren Übernachtungs-Backroller gestopft. Jetzt noch schnell das Zelt abbauen und dann...
Der nächste Schauer war schneller. Backroller provisorisch zu und ich schnell ins leere Zelt. Nach 10min war der Spuk vorbei und nun konnte ich erstmals das nasse Außenzelt mit eine Microfasertuch trocknen und dann endlich abbauen. Zum Frühstücken bin ich dann in die Fischkate rein. Für mich gab es einen Crêpe mit Kaffee.



Für das Abendessen habe ich mir knapp 500g mit Käse geräucherten Lachs geholt.
Beim Blick aus dem Fenster sah man den nächsten Regenschauer. Also hingesetzt und das Blog auf Vordermann gebracht. Und schon schien wieder die Sonne. Also los. Mit leichtem Wind von vorne, dann bis zur Kreuzung nach Enontekiö (Hetta), gleichbedeutend mit Richtungsänderung nach Osten.



Und was kam von Südwesten? Eine dunkle Wolkenwand. Schnell in einen Buswartehäuschen Unterschlupf gesucht und 75min den Platzregen abgewartet. Bei nur noch leichtem Tröpfeln der Front hinterher gefahren. Vor mir dunkel, über mir blau, hinter mir dunkel. Zum Glück alles mit ungefähr der gleichen Geschwindigkeit unterwegs. Bis Hetta (25km) bin ich so weitgehend trocken durchgekommen.


So, erst einmal eingekauft. Es ist nicht immer gut, wenn man sich die Preise beim Umrechnen nicht ein bisschen schön reden kann. Die finnischen Preise schlagen zum Teil die schwedischen um das Doppelte, z.B. beim Leichtbier. Twix allerdings gab für 0,61€/Packung, also in etwa unser Niveau.
Nach dem Einkauf die Gewissensfrage. Noch weitere 38km bis zur Grenze, oder ob der Wolken nicht hier einen Campingplatz aufsuchen?
Noch risk, noch fun! Also los.


Kurz nach dem Start traf ich auf einen weiteren Radler. Es war in Helsinki gestartet, der Via Karelia entlang der russischen Grenze bis nach Norwegen (Kirkenes) gefolgt und nun wieder auf dem Weg gen Süden bis nach Trelleborg. Ab Norddeutschland dann mit dem Zug in die Nähe von Freiburg.

Nach einem kurzen, heftigen Schauer kam endlich der vorausgesagte Sonnenschein und mit ihm die Rentiere.









Immer noch trocken erreichte ich schon Recht geschafft nach 104km die finnisch-norwegische Grenze.



Wer geht nur so mit Hoheitszeichen um?😉
Acht Kilometer später kam ein traumhafter Parkplatz mit Bänken am See. Hier bleibe ich heute Nacht. Aber zuerst Mal Abendbrot essen ( Räucherlachs mit Brot und Saft) und zuhause anrufen. Doch kein Netz. Dann doch eine Verbindung und täglich grüßt das Murmeltier. "Hi Papi, ich geb' dir Mama. ... Ich habe heute einen Anruf von..."
Diese Sätze kamen dreimal hintereinander an. Ich hab echt gedacht, die beiden wollen mich reinlegen. Ich kam kaum dazwischen und wurde ungehalten.Dann brach die Verbindung ab. Was tun? Auf die Zähne beißen und nochmal 31km bis Kautokeino durchziehen. Davon waren die letzten 21 im Regen und die letzten fünf bei strahlender Sonne von vorne und Regen von oben.


Das ist das Ergebnis. Um 22:15 Uhr bin ich am Campingplatz angekommen und habe noch eine Hütte bekommen.
Ach ja, Telefonempfang habe ich immer noch nicht, dafür ging auch ohne WLAN ein WhatsApp Videoanruf.




Mittwoch, 28. Juni 2017

Tagesbericht 28.06.2017: Vittangi - Finnland

Tagesstatistik

Fahrtstrecke


ZwischenzielKilometerHöhenmeter ↑Höhenmeter ↓
112↑ 536↓460


Wetterdaten



Wert
Temperatur min
Temperatur max
Windrichtung
Windstärke
Bewölkung



Bericht

Der Tag fing direkt mit Sonnenschein an.



Nach dem Frühstück alle Sachen gepackt und auf geht's. Als Tagesziel habe ich mir Finnland vorgenommen, d.h. also noch einmal einen 100er Tag. Mal schauen.
Auf den ersten 20km viele Fotostopps eingelegt. Wozu gutes Wetter nicht führt 😉.









Auf der Etappe aber ich heute vier Reiseradler mit drei Fahrrädern getroffen.
Der erste fuhr grüßend vorbei, mit dem nächsten habe ich mich 10min unterhalten. Er macht den Weg anders herum. Von Honningsvåg zum Nordkapp und nun runter in den Stuttgarter Raum nach Hause. Die beiden anderen sind ebenfalls grüßend auf ihrem Tandem vorbeigeradelt. Zwischendurch versteckte sich die Sonne immer mal zwischen den dichter werdenden Wolken. Zusammen mit dem Gegenwind die perfekte Motivation. Aber es auch immer wieder sonnige Abschnitte. Einen solchen nutzte ich in Övre Soppero am Kiosk zur Mittags-/Kaffeepause. Mit dem Besitzer gesprochen und erfahren, dass der Winter bis zum 01. Juni gedauert hat, es dann kurzzeitig eine Woche bis 25°C warm war und die Natur förmlich explodierte (Bilder s.o.). 
Ein ganzer Schokokuchen wurde ohne Reue direkt verzehrt. Irgendwie muss der Motor ja mit Energie versorgt werden.

In Karesuando ging es dann links über die Brücke nach Finnland.





Ohne Scherz. Beim Fotografieren​ auf der Brücke lachte der Himmel Freudentränen. Hinter der Brücke ging's nach rechts und mit Rückenwind die ersten Kilometer nach Süden. Aber auch in Finnland nicht ohne Regenzeug. Doch hörte es dann auf zu regnen und ich konnte mir einen wunderschönen Platz am Flussufer unter hohen Kiefern sichern.








Dienstag, 27. Juni 2017

Tagesbericht 27.06.2017: Lappeasuando - Vittangi

Tagesstatistik

Fahrtstrecke


ZwischenzielKilometerHöhenmeter ↑Höhenmeter ↓
50↑ 161↓ 275


Wetterdaten



Wert
Temperatur min 9°C
Temperatur max12°C
WindrichtungNW
Windstärkemittel
Bewölkungregnerisch



Bericht

Das war die eindeutig kürzeste Etappe auf meinen Radreisen. Morgens früh gegen 07:00 wach geworden, hörte ich als erstes den Regen aufs Dach der Hütte trommeln. Also das angebotene Frühstücksbuffet sausen lassen und lieber noch mal umgedreht. Gegen 10:00 Uhr alles verpackt, ans Rad geschnallt und rüber zur Rezeption gefahren. Schlüssel abgegeben und, da es wieder stärker regnete, einen Kaffee und ein Stück Schokoladen geordert. Bequem hingesetzt und erst Mal die Tagesberichte der Vortage auf Vordermann gebracht. Zwischen drin immer mal rausgeschaut, aber Regen wollte nicht aufhören. Mit ein bisschen Unterhalten mit der Bedienung wurde es dann 13:30 Uhr, bis ich loskam. Von innen sah es so aus, dass der Regen aufgehört hatte. Draußen festgestellt, dass nur noch ein feiner Sprühregen war. Also Regensachen an, diesmal ohne Überschuhe und los. Der wunderbare Gegenwind blies nur den Nieselregen so schön ins Gesicht, dass es bei 10°C die reinste Freude war. Fröhlich pfeifend, zog ich meines Weges (wer Ironie findet, darf sie gerne behalten).
Als Tagesziel hatte ich Övre Soppero angepeilt, ca. 100km entfernt. Schon nach 20km war klar, das wird wohl nichts. Kurz vor Svappavaara, wo sich Hase und Fuchs gute Nacht sagen, bzw. sich die E10 (Kiruna/Narvik) von "meiner" E45 trennt, wurde es dann doch endlich trocken. Abgebogen in den Ort, fand ich nach ca. 1km den Konsum. Hier gab es erst einmal 200g Schokolade, eine Packung Knäckebrot und 1l O-Saft. Die Schokolade habe mit meinem heißen Tee direkt vor dem Laden verspeist. Es war immerhin noch trocken. Also weiter. In the middle of nowhere fing es dann doch wieder zu Nieseln an. Zum Glück kam links ein großer Parkplatz mit WC-Häuschen. Unter dem Abdach habe ich auch diesen Schauer abgewartet. In Vittangi bin ich dann zum Campingplatz abgebogen, wo ich trocken das Zelt aufbauen konnte. Als Abendbrot gab es Nudeln mit Tomatensoße und zur Krönung ein tschechisches Bier am Lagerfeuer, ausgegeben von zwei Familien aus Thüringen, die in drei Tagen von zuhause bis hier oben durchgezogen sind.

Montag, 26. Juni 2017

Tagesbericht 26.06.2017: Gällivare - Lappeasuando

Tagesstatistik

Fahrtstrecke


ZwischenzielKilometerHöhenmeter ↑Höhenmeter ↓

59,5↑ 403↓407


Wetterdaten



Wert
Temperatur min9°C
Temperatur max11°C
WindrichtungN-NW
Windstärkemäßig
Bewölkungviel Regen, 15min auch Sonne



Bericht

Morgens getrödelt, da es sich mittags doch aufheitern sollte. Tat es aber nicht. Da ich keine Lust auf einen weiteren Tag in Gällivare hatte, habe ich mich um 12:09 Uhr in die komplette Regenbekleidung inkl. Überschuhe eingepackt und die dünnen, langen Handschuhe angezogen.
Und los ging die Regenschlacht. Nach gut 20km erst einmal Schutz in eine Bushaltestelle gesucht, da sich vor mir dunkelste Wolken türmten. Und dann brach das Unwetter erst einmal los.



Bei Hering, Tee und Brot habe ich so 2 Stunden abgewartet und eine Regenpause zum weiterfahren genutzt. Supi, zwar Gegenwind, aber die nächsten 15km trocken, sogar mit 15min Sonne. Doch dann das Ganze von vorne. Wieder Regen. Ein Schild! Schön von weitem zu erkennen: Rastplatz, Hütten, Restaurant. Da bleibe ich heute. Beim Näherkommen dann die Entfernungsangabe gelesen, 20km. Ach du ...
Augen zu und durch.
Angekommen, eine Hütte genommen, um alles wieder trocknen zu können.




Neben mir ein Ehepaar aus Bremen. Und so endete der Tag dann noch sehr erfreulich. Ich wurde zum Grillen und Wein eingeladen. Stehend unter dem Vordach der Hütte wurde es bis 22:00 Uhr noch ein unterhaltsamer Abend.