Samstag, 1. Juli 2017

Tagesbericht 01.07.2017: Suolovuopmi Fjellstua - Alta

Tagesstatistik

Fahrtstrecke


ZwischenzielKilometerHöhenmeter ↑Höhenmeter ↓
60,74↑ 302↓ 646


Wetterdaten



Wert
Temperatur min20°C
Temperatur max26°C
WindrichtungAuf dem Fjell Rückenwind, runter dann Gegenwind
Windstärkefrische Brise
Bewölkungsonnig, abends bewölkt mit sonnigen Abschnitten



Bericht

Der Bus nach Honningsvåg fährt gegen 14:30 Uhr aus Alta ab. 50km liegen nur dazwischen, dabei auch noch die lange Abfahrt von Fjell, also alles easy. So dachte ich Freitag Abend.
Alles easy, wenn man
  • sich den Wecker stellt
  • keine Urlaubsstimmung hat
  • an allen Fotomotiven vorbeifährt.
Nun, ich wurde erst gegen 09:30 Uhr wach, nach dem Duschen und dem Frühstücken (4 Scheiben Knäckebrot mit Butter und Honig) wurde gepackt und gegen 10:30 Uhr machte ich mich auf den Weg.

Schon beim Aufstehen hatte ich den Wind und Haus pfeifen hören. Nach prima​, wenn das wie gestern Gegenwind ist, wird es gleich lustig.
Wurde es auch. Ich hatte Rückenwind. Auf gerader Strecke kam ich bei lockerem Mittreten auf über 25 km/h.
Und um mich herum die Fotomotive. Also immer wieder anhalten, manchmal auch mit Objektivwechsel. Ziemlich schnell entschieden, ich nehme den Bus am Sonntag.










Passend zum Beginn der Abfahrt drehte der Wind und kam nun talaufwärts mir entgegen, so dass ich selbst bei 8% Gefälle nie über 50km/h kam.

Von da kam ich ...

... und da will ich hin.


Am Ende der steilen Abfahrt kleinen Gegenanstieg bewältigt



Kurz vor Alta kam von rechts eine Gruppe auf Fitness-/Mountainbikes. Erst fünf, dann zehn und es wurden immer mehr.
Da das Tempo passte, habe ich mich einfach in den Verband eingereiht.
Um eine kleine Lücke, die drei Fahrer vor mir aufgegangen war, zu schließen, habe ich kurz überholt und Tempo gemacht. Dies führte dann dazu, dass einige der Herren meinten, so einen vollbepackten Reiseradler muss man doch abhängen können. Bis die Gruppe nach 6-7km wieder abbog, konnte ich alle Attacken parieren.
Zu meinem Glück gab es keine längeren Bergauf-Passagen. Wenn ich im Flachen erst einmal rolle, kann ich im Windschatten auch mal knapp 30km/h mitgehen. Nur bergauf habe ich immer noch das Gefühl, jemand hält mich fest oder wirft den Anker raus. Anker ist nebenbei noch das passende Stichwort. Bei der Gruppe fiel mir sofort auf, dass Räder, Trinkflaschen und sogar die Rucksäcke ziemlich ähnlich waren. Auf letzteren stand dann auch drauf "mein Schiff". Für Kreuzfahrer waren die Damen und Herren (altersmäßig geschätzt auf Anfang 30 bis Ende 40) doch recht sportlich unterwegs.
Langboot am Alta-River

Oberhalb von Alta dann der seit Tagen herbeigesehnte Moment.



Der erste Blick auf den Nordatlantik. Unten das Meer, Grün und Alta, oben noch mit Schneeresten verzierte Berge. Angekommen!!!

Die Nordlicht-Kathedrale
Nach dem Einkauf die Touristeninformation aufgesucht. Jugendherberge Fehlanzeige, Campingplatz in Stadtnähe, ebenfalls. Also wieder ein paar Kilo- und Höhenmeter zurück zu dem Platz, wo ich vorhin vorbeigefahren war.
Für 150 NOK kann ich mein Zelt aufbauen.




In der voll ausgestatteten Küche zum Abendbrot aus Finnland mitgebrachten Bulgur mit Bolognese gemacht. Dabei festgestellt, dass in der Fertig-Bolognese eins fehlte, das Hackfleisch. Schnell noch ein Stück der ebenfalls finnischen Salami kleingeschnitten und dann gegessen. Eine Hälfte. Die andere wieder ins Glas gefüllt. So habe ich für morgen schon vorgekocht.
Jetzt ist 21:15 Uhr und ich lege mich hin.
Morgen geht der Bus um 09:00 Uhr.
Warum eigentlich nicht mit dem Rad?
Ab Montag Nachmittag ist bis Mittwoch morgen schon wieder Dauerregen für Alta angesagt. Also werde ich voraussichtlich am Montag die Radreise beenden und Dienstag vielleicht einen Museumstag o.ä. einlegen.