Sonntag, 18. Juni 2017

Tagesbericht 18.06.2017: Lofsdalen - Åsarna

Tagesstatistik

Fahrtstrecke

Rombovallen (Lofsdalen) - Linsell - Vemdalen - Vemdalskelet - Klövsjö - Åsarna

ZwischenzielKilometerHöhenmeter ↑Höhenmeter ↓
Åsarna131,27955↓ 1237
Wetterdaten
Wert
Temperatur min14°C
Temperatur max22°C
Windrichtungim Zweifel von Vorne
Windstärkemäßig in Böen stärker
Bewölkungzwischen bedeckt und heiter, in Klövsjön 10min Schauer



Bericht

Morgens das erste Mal um 5:00 Uhr wach geworden, umgedreht und erst um 09:00 Uhr aufgestanden. Da ich exakt noch 0,2l Wasser, ein trockenes Käsebrötchen und eine Packung Studentenfutter hatte, fiel mein Frühstück spartanisch aus.
Um 10:00 Uhr auf den Weg gemacht.
Trinkwasser in Lofsdalen? Fehlanzeige, der ICA macht erst um 11:00 Uhr auf und die Tankstelle war nur mit Automaten.
Also weiter nach Linsell.
Auf dem Weg dahin 3 Highlights.

  • Viel bergab


  • Rechts bei 40km/h plötzlich der erste Elch. Als ich bremste lief er in den Wald, daher kein Fotobeweis.
  • Fotogener war kurze Zeit später das erste Rentier.


In Linsell Supermarkt sonntags geschlossen und am Friedhof - eigentlich ein totsicherer Tipp - alle Wasserhähne nicht in Betrieb. Zum Glück gegenüber ein WC mit Trinkwasseranschluss. Alle Flaschen gefüllt und das restliche Studentenfutter gegessen.
Nun wurde es bis Vemdalen (bei km 81 erreicht) wesentlich flacher, dafür aber durfteich nun endlich einmal gegen den Wind fahren..
Da meine Bäckerei leider doch sonntags geschlossen war, etwas weiter für 95 Kronen ein Hamburger-Menü mit Lettøl, Krautsalat, Knäckebrot und abschließendem Kaffee genossen.
Ich bin im Sitzen fast eingeschlafen. Auf meine Vorräte muss ich besser achten.
Kaum saß ich, kam ein Schwede rein "Ist this your Bike?"
Oh mein, was ist passiert?
Zum Glück nichts, er wollte nur wissen wem das Rad gehört. Er selbst hat schon Australien von Nord nach Süd mit dem Rad durchquert und will nun im September nach Alaska und Kanada. Jetzt war er auf der Suche nach guten deutschen Radfirmen.
- 23:30 Uhr - Fortsetzung folgt...
Nach dem Essen die vorletzte Zacke auf dem Höhenprofil in Angriff genommen.
Ach, was solche Schilder (9% Steigung in 2,5km) für innere Freudenstürme aufkommen lassen 😎, wenn man an Stelle schon 2km bei 5-6% hinter sich hat und es voraus auch nicht flacher aussieht.


Oben angekommen, erst einmal den ICA gestürmt und die Vorräte aufgefüllt. 500g Brot, Baconost, drei Bananen, eine Gulaschsuppe und eine große Cola reichen wohl bis morgen Mittag.


Vemdalskalet ist ein reines "Skidorf".

Auf dem Weg nach Klövsjö nochmals Rentiere entdeckt. Da das Wetter allerdings drohte, kein Foto gemacht, sondern eine Schutzhütte angesteuert, den kurzen Guss abgewartet bei einem ersten Abendbrot und anschließend doch noch den letzten Zacken nach Åsarna in Angriff genommen. 
vom Hellen ins Dunkle. Das Wetter verschlechterte sich

Schutzhütte bei Klövsjö...

... mit Aussicht

Punkt 21:00 Uhr am Campingplatz angekommen, Zelt aufgebaut, geduscht, gegessen, Tagebuch geschrieben und gegen 23:30 Uhr in den Schlafsack gelegt.
Das war ein verdammt harter Tag, zum Glück wird der nächste nur 70km lang bis Östersund.


Tagesbericht 17.06.2017: Idre - Lofsdalen

ZwischenzielKilometerHöhenmeter ↑Höhenmeter ↓
Lofsdalen71,06632↓ 433
Wetterdaten
Wert
Temperatur min16°C
Temperatur max22°C
Windrichtung--
Windstärkeso gut wie windstill
Bewölkung
Bei Abfahrt in Idre und auf dem Fjell heiter
Zum Ende hin bedeckt und sogar minimal am Nieseln

Bericht
Nach der Ankunft in Idre gegen 14:00 Uhr erst einmal ausgepackt, dann Gemüsesuppe und ein Stück Zimtstange gegessen. Anschließend umgezogen, Radtaschen ans Rad gebracht, Wasserflaschen gefüllt und um 15:30 Uhr losgelöst.

Da es die letzten Tage wohl geregnet hat, bin ich die längere Strecke nach Lofsdalen gefahren. Zuerst die 70 flussabwärts und dann die 311 hoch aufs Fjell. Zur Begrüßung direkt mit 8% Steigung. Diesmal habe ich oben keine Rentiere entdeckt. Vielleicht liegt es ja an den drei Bärensichtungen in den letzten zwei Wochen.
Dafür weitere Steigungen gefunden, in der Spitze bis 10%. 

Zur Einstimmung: "Flach ist anders"
Oben angekommen mein erstes "Gipfelfoto". Immerhin 854m üNN.

Der "Hochpunkt" meiner Tour direkt am ersten Tag

Gegen 20:00 Uhr dann mein in Streetview anvisiertes Ziel erreicht. Neben dem offenen Unterstand 
Rombovallen, typischer offener Wetterschutz

gibt es sogar eine komplett verschließbare Pilgerhütte. Vorteil: mückenfrei; Nachteil: ziemlich dunkel. Hier werden ich gleich meinen Schlafsack ausbreiten und mich zur Ruhe legen.
Pilgerhütte in Rombovallen

Innenansicht der Hütte

Was hat es eigentlich mit der Pilgerhütte auf sich?
In Trondheim liegt im Nidaros-Dom Olof Haraldsson (Der heilige Olof) begraben. Im Mittelalter war dies ein Hauptziel für Pilger aus ganz Skandinavien. Während es bei den Römern hieß "Alle Wege führen nach Rom", so war es in Skandinavien "Viele Wege führen nach Trondheim".
Zu Beginn pilgerten ausschließlich wohlbetuchte "feine Leute". Das Ganze entwickelte sich im 12. Jahrhundert zu einer Volksbewegung. Auch die Bauern pilgerten nach Trondheim.
Der Romboweg z.B. führte von Uppsala nach Trondheim. Laut Überlieferung sind in Rombovallen ein Priester und ein Richter beerdigt worden. Neben dem Friedhof wurde eine "Seelenhütte" als Schutz- und Ruheraum für die Pilger errichtet.
Beides wurde 1997 durch die Gemeinde Lofsdalen wieder restauriert.